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NazarenerJuden

Wer wir sind – und warum wir heute als NazarenerJuden e.V. existieren

Im Januar 2024 wurde ein Verein gegründet – zunächst unter einem anderen Namen. Dieser Name gehörte ursprünglich zu einer Organisation, die sich über die drei deutschsprachigen Länder erstreckte und den Anspruch hatte, eine messianisch-biblische Einheit über Grenzen hinweg zu schaffen.

Doch bald zeigte sich: Die Strukturen dieser Bewegung waren nicht tragfähig. Forderungen, die gegen deutsches Recht verstießen, wurden laut – insbesondere im Bereich Vereinsrecht und Datenschutz. Als Verantwortliche des deutschen Teils weigerten wir uns, diesen Weg mitzugehen. Wir wollten uns nicht zum Werkzeug von Kontrollwahn, Verschleierung oder gesetzeswidrigem Verhalten machen lassen.

Nicht wir aus Deutschland waren es, die gegen geltendes Recht verstoßen wollten – im Gegenteil: Wir haben uns stets dagegen gewehrt. Vielmehr war es der damalige „Leiter“, der die Organisation in Österreich übernommen hatte, der zunehmend fragwürdige Wege einschlug. Gegen ihn standen schwere Vorwürfe im Raum, insbesondere in Bezug auf Spendenveruntreuung. Diese Vorwürfe wurden nie abschließend geprüft oder widerlegt. Die Spendengelder, die vor der offiziellen Vereinsgründung gesammelt wurden, liefen auf ein litauisches Konto – vollständig unter der Kontrolle des Österreichers. Immer wieder wurde teils mit Nachdruck und fast schon nötigend auf das Spenden hingewiesen. Es wurde sogar zur Pflicht erklärt, um Teil der Bewegung zu werden.

Dies alles konnten und wollten wir nicht mittragen. Wir haben uns intern wiederholt kritisch darüber geäußert – jedoch ohne erkennbare Veränderung oder Einsicht. Besonders schockierend war der Vorschlag des Österreichers, man solle Menschen bewusst täuschen, indem man ihnen eine offizielle Vereinsstruktur vorgaukle, jedoch eine andere Kontonummer – geführt auf seinen privaten Namen – weitergibt, zu der nur er allein Zugang hat.

Ein solches Verhalten war mit unserem Gewissen und unserer Verantwortung nicht vereinbar. Es war unsere Pflicht, uns klar davon zu distanzieren und aktiv dagegen vorzugehen. Letztlich führte unsere berechtigte Kritik – gemeinsam mit vielen weiteren Differenzen – dazu, dass wir aus der Bewegung ausgeschlossen wurden.

Deshalb entschieden wir uns zur vollständigen Abspaltung und gründeten im selben Jahr den Verein NazarenerJuden e.V. – unabhängig, rechtskonform und allein dem Wort Gottes verpflichtet.
Die ursprüngliche Vereinsgründung verlief zunächst für kurze Zeit parallel zur Tätigkeit der österreichischen Organisation. Der Gedanke war anfangs, einen eigenständigen deutschen Zweig aufzubauen. Doch bereits während des Gründungsprozesses traten schwerwiegende Differenzen und strukturelle Probleme auf, die eine enge Zusammenarbeit unmöglich machten. In Folge dessen trennten sich die Wege vollständig, und wir entschieden uns, den Namen des Vereins zu ändern – hin zum heutigen NazarenerJuden e.V..
Wichtig ist an dieser Stelle klarzustellen: Der österreichische Leiter hatte zu keinem Zeitpunkt Kontrolle über den deutschen Verein – weder in Bezug auf Mitglieder, noch auf vereinsinterne Entscheidungen oder datenschutzrelevante Themen. Zwar forderte er wiederholt genau diese Kontrolle ein, jedoch wurde ihm dies konsequent verweigert. Er war zu keiner Zeit Teil des Vereins, da dieser in Deutschland offiziell registriert wurde und ausschließlich aus in Deutschland ansässigen Gründungsmitgliedern besteht.
Die genaue Bezeichnung der ursprünglichen Organisation nennen wir bewusst nicht. Aus Respekt vor der Privatsphäre – aber auch, weil viele, die bei uns Zuflucht gefunden haben, zuvor lange Zeit Teil jener Strukturen waren und nun bewusst Abstand davon nehmen möchten. Wir anonymisieren daher persönliche Erfahrungen und Namen, nicht um etwas zu vertuschen, sondern um niemanden bloßzustellen – sondern um ehrlich und aufrichtig aufzuzeigen, was uns motiviert hat, diesen neuen Weg zu gehen.

Eine Geschichte voller Erfahrungen – Licht und Schatten
Fast jedes Mitglied, fast jeder Gast, der heute bei NazarenerJuden e.V. dabei ist, hat eine längere Geschichte im messianischen Umfeld. Eine Geschichte mit Höhen – aber leider auch mit vielen Tiefen.
Negative Erfahrungen prägten viele:
autoritäre Führer, die Macht missbrauchten
willkürliche Ausschlüsse und Manipulation
extremistische Verschwörungstheorien
geistlicher Missbrauch und in einigen Fällen sogar strafrechtlich relevante Vorfälle, insbesondere im Zusammenhang mit Schutzbefohlenen
Viele standen an dem Punkt, den Glauben fast ganz aufzugeben – weil das Messianische Umfeld so oft geprägt war von toxischen Strukturen, von Scheinheiligkeit statt Echtheit, von Show statt Charakter.
Doch dann sammelten sich Menschen, die dasselbe durchlebt hatten – und sagten gemeinsam: Es reicht.

Was wir stattdessen wollen
Wir wollen eine Gemeinschaft sein, die:
– sich kompromisslos an die gesamte Schrift hält
sich klar vom Talmud, von kirchlichen Traditionen und weltlichen Ideologien distanziert
nicht einfach nur predigt – sondern Glauben lebt
Missbrauch, Kontrolle, Unterdrückung keinen Raum geben


Unser erster Vorstandsvorsitzender Elkana Korach (bürgerlich: Jonathan) hat selbst eine lange Reise hinter sich. Seit 2014 bewegte er sich in verschiedensten messianischen Kreisen – online wie offline. Er erlebte Konflikte mit selbsternannten Autoritäten, Streitigkeiten unter sogenannten „Dienern“, bis hin zu sektiererischen Lehren mit antisemitischen Untertönen und geistlichem Wahn.


Der Höhepunkt war ein öffentlich gewordener Fall eines missianischen „Lehrers“, der sich an Schutzbefohlenen verging – ein Schockmoment, der für viele der endgültige Bruch war. Es folgten weitere Konflikte innerhalb größerer Organisationen: fehlende Transparenz, willkürliche Entscheidungen, entwürdigender Umgang mit Behinderten und Schwachen. Auch hier wurde die Leitung instrumentalisiert – statt zu dienen, wurde geherrscht.
All das führte zum endgültigen Ausstieg. Und zur Gründung eines neuen, geschützten Raums.

Was NazarenerJuden e.V. auszeichnet


Wir wollen kein Projekt sein, das Menschen für eine Bewegung gewinnt. Wir wollen auch keine Plattform für Einzelpersonen sein, die sich in Szene setzen. Wir wollen ein Ort sein, an dem man den Glauben echt leben kann. Ohne Show. Ohne Druck. Ohne Manipulation.
Wir leben:
biblisch fundierte Lehre
Transparenz in Struktur, Finanzen und Entscheidungen
Rechenschaft vor Hashem, nicht vor Menschenideologien
Dienst aneinander statt Herrschaft übereinander


Und gleichzeitig sagen wir ganz ehrlich:
Wir sind nicht perfekt.
Wir beanspruchen nicht, die absolute Wahrheit zu besitzen. Wo Menschen sind, da sind Fehler. Aber wir wollen ehrlich mit unseren Fehlern umgehen – und wir wollen gemeinsam wachsen. Unser Ziel ist es, uns täglich der Wahrheit mehr und mehr anzunähern – und, so Hashem will, zur letztendlichen Vollkommenheit zu gelangen.
Spätestens mit der Wiederkunft unseres Herrn Yehshua – im tausendjährigen Reich, wo wir IHM dienen wollen mit allem, was wir sind. Unser Leben soll schon heute ein Vorgeschmack darauf sein: gelebte Wahrheit, echte Umkehr, konsequenter Wandel. Nicht nur geredet – sondern umgesetzt.
Denn eines haben wir im messianischen Bereich leider immer wieder gesehen:
Wortreiche Redner, aber keine Täter. Menschen, die lehren, aber nicht leben. Die Bibel zitieren, aber nicht gehorchen.